Typ-1-Diabetes
Die Erkrankung findet sich gehäuft im Kindes- und Jugendalter, kann jedoch grundsätzlich in jedem Alter auftreten. In kürzester Zeit kommt die Insulinproduktion fast vollständig zum Erliegen. Auch wenn die genauen Ursachen für die Entstehung des Typ-1-Diabetes noch ungeklärt sind, weiß man, dass die insulinproduzierenden Zellen der Bauchspeicheldrüse durch das körpereigene Abwehrsystem zerstört werden.
Neben der genetischen Veranlagung werden auch Infektionen und Umweltfaktoren für die Fehlsteuerung des Abwehrsystems verantwortlich gemacht. 0,3 Prozent der Bevölkerung sind von Typ-1-Diabetes betroffen.
Typ-2-Diabetes
Rund 95 Prozent aller Diabetiker bzw. sechs bis acht Prozent der Bevölkerung leiden unter Diabetes mellitus vom Typ 2. Bei dieser Erkrankungsform stellt die Bauchspeicheldrüse zwar noch Insulin her, doch es wirkt nicht mehr richtig.
Verantwortlich sind hierfür in erster Linie Übergewicht und Bewegungsmangel.
Bei Typ-1-Diabetes muss das fehlende Insulin zugeführt werden. Eine andere Behandlungsmöglichkeit gibt es nicht. Unterstützt wird die Therapie durch die entsprechende Ernährung. Insulin spielt bei der Regulierung des Blutzuckerspiegels eine wichtige Rolle. Das Hormon wirkt wie ein Schlüssel, der die Körperzellen öffnet und Glukose (= Traubenzucker) einschleust. Dort wird Zucker in Energie umgewandelt.
Darüber hinaus sorgt Insulin dafür, dass überschüssige Glukose in Muskeln, Leber und Fettgewebe gespeichert wird. Insulin gibt es nicht in Tablettenform, da die Wirkung im Magen- Darm-Trakt zerstört würde. Deshalb muss es in der Regel gespritzt werden.
In Ausnahmefällen kann man Insulin inhalieren. Moderne Injektionshilfen erleichtern die Gabe der richtigen Insulinmenge. Grundsätzlich gibt es verschiedene Insuline, die sich durch Wirkbeginn, Wirkstärke und Wirkdauer unterscheiden. Welches Insulin das richtige für Sie ist, richtet sich nach Therapieform und -ziel. Bitte befragen Sie hierzu Ihren behandelnden Arzt.
Gewichtsreduktion bei frühzeitiger Diagnose bekommen viele Menschen mit Typ-2-Diabetes die Krankheit allein durch eine Umstellung ihres Lebensstils in den Griff. Schon eine Gewichtsreduktion um zwei bis drei Kilogramm kann den Blutzuckerspiegel deutlich senken.
Darüber hinaus ist regelmäßige körperliche Aktivität von besonderer Bedeutung. Rund 95 Prozent aller Diabetiker bzw. sechs bis acht Prozent der Bevölkerung leiden unter Diabetes mellitus vom Typ 2. Bei dieser Erkrankungsform stellt die Bauchspeicheldrüse zwar noch Insulin her, doch es wirkt nicht mehr richtig. Verantwortlich sind hierfür in erster Linie Übergewicht und Bewegungsmangel.
Normalisierung des Blutzuckers
Eine konsequente Diabetestherapie schützt vor akuten Problemen wie Über- oder Unterzuckerung und Folgeerkrankungen. Zahlreiche Untersuchungen belegen, dass erhöhte Blutzuckerwerte langfristig die Blutgefäße schädigen. Eine gute Stoffwechseleinstellung ist die wichtigste Voraussetzung, um Folgeerkrankungen an Augen, Nieren und Nerven zu vermeiden, hinauszuzögern oder aufzuhalten.
Teilnahme an Schulungen
Die Grundlage einer jeden Diabetesbehandlung ist eine qualifizierte Schulung. Nur wer gut informiert ist, weiß die Signale seines Körpers einzuordnen und kann auf dieser Basis selbstverantwortlich Entscheidungen treffen. Neben der reinen Wissensvermittlung erhalten Sie in einer Diabetesschulung viele praktische Tipps zum Umgang mit der Krankheit im Alltag und in konkreten Situationen. So gewinnen Sie an Lebensqualität.
Vereinbarung eines individuellen Therapieziels
Die Therapie ist abhängig vom Diabetes-Typ, vom Alter und der individuellen Lebenssituation. Gemeinsam mit Ihrem behandelnden Arzt sollten Sie ein Therapieziel festlegen. Nur mit einem konkreten Ziel vor Augen können Sie Schritt für Schritt Veränderungen vornehmen, Erfolge erkennen und kontrollieren.
Erst wenn regelmäßige Bewegung und eine ausgewogene Ernährung nicht zum gewünschten Erfolg führen, wird Ihnen Ihr Arzt Medikamente verordnen, um die Blutzuckerwerte zu verbessern.
Da der Blutzuckerspiegel nicht konstant ist, sondern Schwankungen unterliegt, sorgt nur die regelmäßige Selbstkontrolle für Sicherheit. Wer seine Blutzuckerwerte kennt, kann schneller auf Veränderungen reagieren und verringert so das Risiko für gesundheitliche Probleme. Wie häufig Sie Ihren Blutzucker kontrollieren sollten, hängt entscheidend von der Therapieform ab.
Dr. med. Helmut Hasche empfiehlt je nach Behandlung zwischen zwei und 42 Messungen pro Woche. Zusätzliche Messungen können in besonderen Situationen notwendig sein:
Eine lückenlose Dokumentation Ihrer Blutzuckerwerte erleichtert es Ihnen und Ihrem Arzt, die Behandlung auf Ihre persönlichen Bedürfnisse abzustimmen und ggf. Therapieänderungen vorzunehmen.
Die Therapie ist abhängig vom Diabetes-Typ, vom Alter und der individuellen Lebenssituation. Gemeinsam mit Ihrem behandelnden Arzt sollten Sie ein Therapieziel festlegen. Nur mit einem konkreten Ziel vor Augen können Sie Schritt für Schritt Veränderungen vornehmen, Erfolge erkennen und überprüfen.
Die Normwerttabelle ermöglicht es Ihnen, im Handumdrehen festzustellen, ob Ihre Werte in Ordnung sind.
Blutzucker | Kapilläres Vollblut | mg/dl | mmol/l |
nüchtern/präprandial | 90–120 | 5,0–6,7 | |
1–2 h postprandial | 130–160 | 7,2–8,9 | |
vor dem Schlafengehen | 110–140 | 6,1–7,8 | |
HbA1c | 48 mmol/mol (6,5 %) oder niedriger Unter Vermeidung von Hypoglykämien und ausgeprägter Gewichtszunahme. |
*Quelle: Praxis-Leitlinien der Deutschen Diabetes-Gesellschaft 2011.
Body-Mass-Index | Frauen 19 – 24 kg/m2 Männer 20 – 25 kg/m2 |
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Blutdruck Proteinurie – Je höher die Eiweißausscheidung umso niedriger der Zielblutdruck |
< 140/80 mmHg |
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Lipide – Blutfette Gesamt – Cholesterin LDL-Cholesterin HDL-Cholesterin Triglyzeride |
< 180 mg/dl ( 4,7 mmol/l ) < 100 mg/dl < 2,6 mmol/l > 45 mg/dl < 1,2 mmol/l < 150 mg/dl < 1,7 mmol/l |
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Mikroalbuminurie (Urinausscheidung des Eiweißkörpers Albumin) |
< 20 mg/l |
*Quelle: Praxis-Leitlinien der Deutschen Diabetes-Gesellschaft 2011.